October 25, 2016

Akku Lenovo 45N1025

Ich habe mich beim Arbeiten bezüglich Auslöseverzögerung nie handicapiert gefühlt, habe aber während dem Test auch keine extrem schnellen Szenerien wie z.B. Sportevents abgelichtet – wobei Sportfotografie sicher nicht die «Kernkompetenz» der beiden α7-Schwestern ist. Ich habe wieder mit dem 1.8/55er von Zeiss und neu auch mit dem 28–70er Kitobjektiv gearbeitet. Letzteres ist gar nicht so schlecht, aber die Festbrennweite ist natürlich einen Zacken schärfer. Mehr Gedanken dazu im «Fazit». Der Verschlussvorgang ist bei der α7 etwas leiser als bei der α7R, doch im Vergleich zu einer Kompaktkamera wie z.B. der Canon Powershot G1X, meinem fotografischen Notizbuch, ist es immer noch ein Getöse. Ein Freund von mir, der gerade vorbeikam, als ich am Testen war, hatte richtig Freude an dem Auslösegeräusch. Bei ihm weckte es nostalgische Erinnerungen an frühere analoge Kameras. Für eine Reportagekamera wünsche ich mir aber einen möglichst leisen Auslösevorgang. Immer noch lebhaft in Erinnerung – allerdings aus analogen Zeiten – ist mir eine sehr peinliche Aufnahmesituation: Ich fotografierte an einem Kongress von Pfarrern, und die Herren neigten gerade ihr Haupt zum Gebet. Ich stand etwas abseits auf einem Stuhl und wollte ein Bild von der andächtigen Runde machen. Zuerst klackte es ziemlich laut, was schon störend war, aber dummerweise war es auch gerade noch das letzte Bild des Films, und meine Canon T90 spulte den Film mit grausamem und – gefühlt – nicht endendem Geräusch zurück. Die Herren schauten mich alle von verdutzt bis strafend an, und ich stieg mit hochrotem Kopf schleunigst von meinem Stuhl und verliess den Saal … Also: Wenn Sony das Auslösegeräusch noch verringern kann, wäre das super. Das mit dem Filmrückspulgeräusch hat sich ja unterdessen erledigt ;-).

Novoflex und andere Marken bieten ja für fast alle Objektive einen Adapter an, damit man seine neueren oder älteren «Lieblingsscherben» an die α7 und die α7R montieren kann. Natürlich wollte ich das auch mit meinem Canon EF 1.2/85mm ausprobieren. Wie dumm habe ich dann aus der Wäsche geguckt, als ich gemerkt habe, dass erstens der manuelle Fokus beim 1.2/85mm nur an einer Canon-EOS-Kamera funktioniert und zweitens ich wegen dem fehlenden Blendenring am Objektiv nur mit voll offener Blende fotografieren kann. Denn logischerweise werden keine Daten von diesen Fremdobjektiven an die Kamera übermittelt. Es ist aber ein absolut reizvoller Gedanke, das kleine Sony-Energiepaket mit interessanten Linsen zu kombinieren. Paul Marbrook zeigt auf seinem Blog Bilder, die er mit dem alten Canon FD 1:0.95/50 mm realisiert hat. Das Bokeh des 0.95/50mm ist – im positiven Sinn – sehr speziell (http://www.paulmarbrook.com/sony-a7-canon-50mm-f0-95-dream-lens/). Steve Huff (www.stevehuffphoto.com) hat mit diversen Leica- und Zeiss-Objektiven an der A7 und der A7R experimentiert und war von den Ergebnissen sehr angetan.

Da der a-Mount die letzten Jahre fast durchgehend hinten anstehen musste und im Internet schon lange Gerüchte einer echten e-Mount Profikamera die Runde machen, kommt man fast nicht darum herum zu vermuten, dass einer neuen e-Mount Kamera wohl auch die Erdbeben einen (Sensor-)Strich durch die Rechnung machten. Sicher hilft es aber die noch im Boot sitzenden a-Mount-Fotografen bei der Stange bzw. bei der Marke zu halten und Sony gewinnt so etwas Zeit für den Sprung zur nächsten Sensorgeneration.Auch das neue Flaggschiff von Olympus, die OM-D E-M1 Mark II beeindruckt mit imposanten Zahlen: Hier liefert die Kamera mit ihren 20 Megapixel 18 Bilder pro Sekunde und bei fixiertem Autofokus gar deren 60.

Aus der Sicht des professionellen Anwenders stellt sich bei diesen Angeboten immer auch die Frage des professionellen Supports. Wenn Sony, Olympus und auch Fujifilm in Zukunft vermehrt bei professionellen Anwendern auf breiter Front Fuss fassen möchten, werden sie mehr in den Bereich Professional Services investieren müssen. Die beiden Marktführer Canon und Nikon bieten hier einen relevanten Mehrwert – das sollte man auch nach einer photokina nicht vergessen, auf der die beiden Grossen nur spärlich auffielen.

Gerade rechtzeitig zur photokina konnte Hasselblad die ersten X1D Kameras aus der Serienproduktion liefern. Damit wird das neue Marktsegment spiegelloser Mittelformatkameras begründet, zu welchem auch die Fujifilm GfX 50S hinzu stösst. Mit einem Preisniveau rund um CHF 10’000.– dürften diese Kameras wohl auch für die Pentax 645z eine ernste Konkurrenz werden und vielen Fotografen den Einstieg ins Mittelformat schmackhafter machen.Das neue Fujifilm GFX System soll im frühen 2017 mit der Fujifilm GFX 50S und drei Objektiven in den Markt eintreten. Bis Ende 2017 sollen drei weitere Objektive dazu kommen. Mit dem X-System hat Fujifilm bewiesen, über Ressourcen und Willen zu einem zügigen Systemaufbau mit neuen Objektiven und regelmässigen Firmware-Verbesserungen zu verfügen. Fuji dürfte es damit gelingen sein Zielpublikum deutlich zu verbreitern.

Das Design der Fujifilm GFX 50S ist sehr klassisch, technisch gehalten, wie es bei Fuji typisch ist. Das Kameragehäuse ist in der Grösse mit einer Vollformat-Spiegelreflexkamera vergleichbar. Das Display und der Sucher tragen etwas klobig wirkend auf und erscheinen nicht sonderlich elegant. Sie lassen sich aber sehr praktisch sowohl für Quer- wie auch Hochformataufnahmen schwenken, was viele Nutzer schätzen werden. Wenn sich das GFX System in der Praxis bewährt, hat Fuji durchaus das Potential mit der Kombination aus APS-C und 33x44mm Mittelformat-Sensoren zu einem bedeutenderem Mitstreiter im Profisegment zu werden.

Ebenfalls eine starke Präsenz auf der photokina markierte Hasselblad mit einem exklusiv wirkenden, eindrücklichen Stand. Hasselblad scheint in seinem 75. Jubiläumsjahr richtiggehend aufzublühen. Ein wichtiger Treiber dahinter sind ein vor einiger Zeit neu eingesetzter CEO und neue Geldgeber, unter anderem der Drohnenhersteller DJI. Letzterer war am Stand auch mit einer mächtigen M600 Drohne, kombiniert mit einer Hasselblad A5D, vertreten.Am Hasselblad Stand hatte man nun auch die Gelegenheit, die neue X1D in die Hand zu nehmen, die dabei sofort durch eine sehr gute und angenehme Ergonomie überzeugte. Die Kompaktheit dieser Kamera ist in der Tat beeindruckend. Und von Vertretern am Hasselblad Stand war zu hören, dass man im nächsten Jahr gegen eine Hand voll neuer Objektive für die neue X1D auf den Markt bringen werde. Ein nicht unbedeutender Punkt in dem sich die X1D von der Fujifilm GFX 50S unterscheidet ist, dass sie mit Zentralverschlüssen in den Objektiven zwar nur eine 1/2000 Sekunde Belichtungszeit schafft, bei dieser aber stets synchron geblitzt werden kann.

Inwiefern sich Profis nun eher für Hasselblad oder Fujifilm entscheiden, lässt sich zurzeit nur schwer abschätzen, aber Hasselblad ist für Profis natürlich vor allem auch mit der neuen H6D Plattform präsent. Im Unterschied zu den neuen Spiegellosen sind bei diesem System aufgrund des grösseren Gehäuses und des grösseren Bajonett-Durchmessers auch Mittelformat Vollformat-Sensoren, wie der 100-Megapixel CMOS-Sensor der H6D-100C, verwendbar.Die Rückteile der Hasselblad H6D Serie sind mit einem 12 Volt Stromeingang ausgestattet, besitzen aber keinen internen Akku. Leider konnte man bezüglicher einer externen Akku- oder Stromversorgungslösung, welche vor allem für die Verwendung an technischen und Fach-Kameras von Interesse wären, keine Informationen erhalten. Hier schien man am Stand schon eher etwas genervt ob der wohl doch nicht so seltenen Frage und verwies auf den Alpa Stand gegenüber. Dort wurde schon ein erster Prototyp einer Stromversorgung via die Silex oder FPS Module gezeigt (siehe unten). Wünschenswert wäre aber natürlich eine noch mobilere, alleinstehende und von Hasselblad bestätigte Akkulösung.

Weiter präsentierte Hasselblad die verschiedenen Jubiläums-Angebote, wie eine dunkle X1D, und das True Zoom Kameramodul für Motorola Moto Z Handy, sowie ein Konzept für eine digitale Mittelformatkamera mit quadratischem 75 Megapixel Sensor, die V1D 4116.Im Unterschied dazu war Phase One an der photokina nur durch den Deutschen Händler Calumet vertreten. Während der photokina meldete Phase One den Ausbau der Objektivpalette mit zwei weiteren Blauring-Objektiven von Schneider Kreuznach. Weiter bringt Phase One das 100MPix Digiback nun auch als abgespeckte IQ1 Variante und aktualisierte die beliebte Capture One Software auf die Version 9.3. Letztere bringt eine vereinfachte Monitorkalibration mit Eizo-Monitoren und und unterstützt nun neben zahlreichen neuen Objektivprofilen auch die Canon EOS 5D Mark IV und die Fujifilm X-T2.

Der Schweizer Kameraspezialist Alpa präsentierte auf der photokina eine Reihe neuer Produkte. Bei Alpa fallen vor allem zwei Aspekte auf: Einerseits die möglichst weitgehende Modularität und Kompatibilität aller neuen und älteren Produkte und gleichzeitig auch die spürbare Begeisterung für die vielseitige Kombination der eigenen Produkte mit Produkten vieler anderer Hersteller. Hier zeigt sich ganz deutlich die Kultur der Firma – Offenheit, statt Gärtchendenken.Mit dem neuen Steuergerät Alpa Silex lassen sich zum Beispiel die elektronischen Steuerfunktionen des Alpa FPS mit jedem anderen Alpa Kameramodul kombinieren. So lassen sich Objektive mit elektronisch gesteuerten Blenden oder Fokustrieben mit entsprechenden Adaptern an technischen Kameras, wie der Alpa XY, Max, STC, SWA oder TC, einsetzen. Sei es ein Hasselblad, Canon, Leica oder Objektive mit Arri PL Mount, fast alle können mit neuen und älteren Digitalrückteilen in Verbindung gebracht und gesteuert werden. Weiter lässt sich am Silex diverses weiteres Zubehör anschliessen, vom simplen PocketWizard für die Fernauslösung der Kamera, über die Stromversorgung für Hasselblad-H6D Rückteile (Prototyp) oder bis zum Alpa eShutter Control zur Steuerung des Sinar/Rodenstock eShutters.

Eine Alpa Max mit einem Hasselblad 35mm Objektiv, das vom Alpa Silex elektronisch gesteuert wird. Der aufgesteckte PocketWizard kann zur Fernauslösung verwendet werden.Viel Potential sieht Alpa hier in zukünftigen Filmproduktionen. So zeigte man auf der Photokina auch einen ersten Prototypen eines Adapters für das neue Sinarback 30|45 mit dem CMOS-Sensor der Leica S, welches Videosequenzen in 4K Auflösung aufzeichnet.Ebenfalls gezeigt wurde zudem Alpa eShutter Control und diverse neue Adapter. Oder auch der Prototyp des Alpa Serpent Balgengerät, mit dem eine voll modulare und in das System integrierte Fachkamera entsteht, bei der sich selbst die Gonometer unabhängig zu einem Nivellierkopf kombinieren lassen.

Zentral in der Professionellen Fotografie ist das kontrollierte Licht. Besonders das Studiolicht hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, sodass mittlerweile fast jeder Blitzhersteller beim einen oder anderen Gerät die Blitzsynchronisation jenseits der kürzesten Synchronzeit ermöglicht. Dazu sind aber meist für die jeweilige Kameramarke spezifische Implementationen notwendig. Fast schon unisono haben alle grossen Anbieter nach Canon und Nikon nun auch das Sony System in ihre High-Speed oder Hypersync Blitzsteuerungen aufgenommen. Versucht man mehr zu weiteren, zukünftig unterstützten Kamerasystemen in Erfahrung zu bringen, erfährt man zwar nichts verbindliches, hört aber an vielen Orten, dass das aus dem Fuji-Lager die Nachfrage stark zunehme.

Posted by: retrouve3 at 03:39 AM | No Comments | Add Comment
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